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Paprika, Tomaten und viele andere Gemüsesorten wachsen prächtig in deinem neuen Gewächshaus. Deine Pflanzen sind vor Regen geschützt, bekommen aber auch noch genügend Licht, Sonne und Wärme. Doch plötzlich bildet sich Schimmel an deinen Tomaten oder anderen Pflanzen – dann fragst du dich: Was habe ich falsch gemacht?

Nachfolgend findest du Tipps und Tricks, wie du deine Pflanzen durch die richtige Gewächshaus-Belüftung vor Pilzerkrankungen und anderen Schäden bewahren kannst und diese optimal gedeihen.

Was bringt Lüften im Gewächshaus?

Damit du wichtige Wachstumsfaktoren deiner Pflanzen – wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit – gezielt beeinflussen kannst, muss ein Gewächshaus über eine ausreichende Lüftungsfläche verfügen. Zur Lüftungsfläche des Gewächshauses gehören Seitenfenster, Lamellen- und Dachfenster. Die Gewächshaustür wird in der Regel nicht zur Lüftungsfläche dazugerechnet. Unsere Gewächshäuser von ACD, Rion, Gampre und Palram sind so konzipiert, dass die Lüftungsfläche optimal zu der Größe des Hauses passt.

Aber was genau bringt Lüften deinen Pflanzen? Wenn du zu wenig lüftest, steigt zum einen die Temperatur, wodurch Kondenswasser entsteht. Dieses feucht-warme Klima ist eine Brutstätte für Bakterien und Pilze. Genau hier kommst du ins Spiel – durch regelmäßiges Lüften bewahrst du deine Pflanzen vor Bakterien- und Schimmelbefall aufgrund zu hoher Temperaturen und Kondenswasser.

Lüften zur Temperaturregelung

Viele Jungpflanzen mögen keine extremen Temperatur-Schwankungen. Im Gewächshaus ist diese Gefahr allerdings gerade im Frühjahr recht groß. Die Nächte sind dann manchmal noch sehr kalt und eventuell sogar ein wenig frostig. In den Mittagsstunden dagegen kann die Temperatur bei intensiver Sonneneinstrahlung im Gewächshaus schnell über 30 Grad erreichen. Mit einer täglichen ausreichenden Lüftung verhinderst du Spannungsrisse in den Stängeln der Pflanzen und bewahrst deine Pflanzen somit vor Fäulnis.

Lüften zur Regelung der Luftfeuchtigkeit

Ohne eine ausreichende Belüftung ist nicht nur die zu hohe Temperatur problematisch – auch die Kondensation macht deinen Pflanzen zu schaffen. Tagsüber nimmt die warme Luft viel Feuchtigkeit auf, welche beim Abkühlen abends dann auf die Pflanzen tropft. Die Folge: Den Pflanzen droht Fäulnis und Pilzerkrankungen. Durch regelmäßiges Lüften kannst du diese Gefahr verringern. Eine kleine Regel unter Gärtnern besagt: Nicht zu heiß und eine Luftfeuchte von etwa 60 % – so gedeihen die meisten Pflanzen am besten.

Wer genau wissen möchte, wie feucht die Luft im Gewächshaus tatsächlich ist, installiert einen Luftfeuchtemesser, ein sogenanntes Hygrometer. Kleine elektronische Wetterstationen mit Außenfühler lassen sich zu diesem Zweck gut nutzen.

CO2-Gehalt der Luft

Auch der CO²-Gehalt in der Luft ist essenziell für deine Pflanzen. Hauptbestandteile der Luft sind Sauerstoff, Stickstoff, Wasserdampf und Kohlendioxid. Während des Tages nehmen Pflanzen CO² und Wasser zur Stoffumwandlung auf, um nachts Sauerstoff zu veratmen: Die Fotosynthese findet statt und die Pflanzen können wachsen. Wird der CO²-Wert im Gewächshaus erhöht, nimmt proportional die Fotosynthese zu – und damit auch das Pflanzenwachstum. Pflanzen, die unter optimalen Bedingungen aufgewachsen sind – dazu zählt auch die CO²-Aufnahme –, können um bis zu 40 % schneller wachsen und haben entsprechend hohe Ernteerträge.

Die richtige Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Pflanzraum ist von einigen Faktoren abhängig:

  • Temperatur
  • Licht
  • Luftfeuchtigkeit
  • Nährstoffe

Der normale CO²-Gehalt unserer Luft beträgt 320 bis 360 ppm. Dieser Wert ist für die Fotosynthese nicht optimal. CO²-Konzentrationen zwischen 600 bis 1600 ppm sind für Pflanzen ideal. Gemüsepflanzen verlangen dabei tendenziell einen etwas höheren Wert als Zierpflanzen. Für kleine Gewächshäuser lohnt sich die Begasung der Pflanzen über CO²-Flaschensysteme, während für große Gewächshäuser der Einsatz von Propan-CO²-Generatoren ökonomischer ist.

Die Luftgeschwindigkeit beachten

Die Luftgeschwindigkeit beim Lüften beeinflusst den Luftaustausch und die Verdunstung in deinem Gewächshaus. Je schneller die Luft durch dein Gewächshaus strömt, desto schneller entzieht sie dem Raum Wärme und Feuchtigkeit. Viele Pflanzen vertragen Zugluft im Gewächshaus nicht. Sie entwickeln sich durch den hohen Flüssigkeitsverlust, der durch das Verdunsten entsteht, nicht optimal: Es verdunstet mehr Wasser, als die Pflanzen über den Boden aufnehmen. Zugleich erhöht sich dabei die Konzentration von Salz im Wurzelbereich, was den Wurzeln schadet.

Freie Lüftung im Gewächshaus

Während in der Natur der Wind dafür Sorge trägt, dass die Luft der Pflanzen umgewälzt wird, ist dein Gewächshaus ein „geschlossenes“ System, das gezielt mit Sauerstoff versorgt und dessen Luft bewegt werden muss.

Die freie Lüftung ergibt sich aus dem Druckunterschied infolge von Wind und Temperaturdifferenzen, wenn du die Tür und die Fenster in deinem Gewächshaus öffnest.

Die Wirkung der freien Lüftung hängt dabei von folgenden Faktoren ab:

  • Zeit: wie lange du deine Lüftungsöffnungen geöffnet hast
  • Anordnung: wie deine Fenster, Türen und Lüftungsschlitze angeordnet sind. Fenster an einer schattigen Wand in Kombination mit einem Dachfenster an der besonnten Dachfläche erzeugen einen Kamineffekt. Dadurch kann warme Luft entweichen und frische Luft nachströmen. Somit wird eine besonders gute Luftzirkulation in deinem Gewächshaus garantiert.
  • Größe: wie groß deine Lüftungsfläche ist. Die Fläche aller Belüftungsmöglichkeiten sollte ca. 20 % der Grundfläche des Gewächshauses ausmachen.
Tipp:
Plane beim Bau des Gewächshauses ein Fenster mehr ein, denn: Vorhandene Fenster kannst du schließen, aber fehlende Fenster können Sie nicht öffnen!

Folgende drei Lüftungsarten sind bei der freien Lüftung üblich:

  1. Stete Lüftung
  2. Stoßlüftung
  3. Querlüftung

Stete Lüftung

Bei dieser Lüftungstechnik wird stetig gelüftet. Das erreichst du, indem du Fenster zum Beispiel in Kippstellung bringst. Diese Art der Lüftung eignet sich beispielsweise im Sommer.

Stoßlüftung

Ein warmes und feuchtes Klima im Gewächshaus begünstigt Schimmelbildung und Fäulnis. Um das zu vermeiden, solltest du das Gewächshaus einmal am Tag gut durchlüften. Bei dieser Lüftungstechnik wird kurzzeitig über ein komplett geöffnetes Fenster oder eine komplett geöffnete Tür gelüftet. Die Morgenstunden eignen sich besonders für diese Lüftungsmethode.

Querlüftung

Querlüftung wird mithilfe von zwei gegenüberliegenden Lüftungsflächen erreicht, wodurch ein quer durch den Raum verlaufender Luftstrom erzeugt wird.

Lamellenfenster oder Dachfenster im Gewächshaus?

Bei der Planung deines Gewächshauses stehst du vor der Entscheidung: Lamellenfenster oder Dachfenster? Der Vorteil von Lamellenfenstern liegt klar auf der Hand: Die praktischen Lüftungsfenster besitzen kleine, bewegliche Glas- oder Kunststofflamellen, die sich manuell oder automatisch anwinkeln lassen. Somit kann stets zusätzlich Luft in das Gewächshaus strömen. Ein Nachteil allerdings ist die Abdichtung im Winter. Du kannst Lamellenfenster meist nicht komplett abdichten.

Tipp:
Klebe von innen einfach ein Stück Verpackungsfolie (Blasenfolie o. Noppenfolie) an das Fenster. Achte bei der Folie darauf, dass sie lichtdurchlässig ist.

Automatisches Lüften: Belüftungszubehör

Für die richtige Gewächshaus-Belüftung gibt es einige kleine und größere Helferlein, die dich dabei unterstützen. Wir stellen dir das praktische Belüftungszubehör vor.


Automatische Fensteröffner

Für viele Gewächshaus-Besitzer unentbehrlich: automatische Fensteröffner. Sie verhindern die Überhitzung deines Gewächshauses und sichern eine stete optimale Lüftung. Solltest du nicht jeden Tag die Zeit haben, zur richtigen Zeit dein Gewächshaus zu belüften, ist ein automatischer Fensteröffner genau das Richtige für dich. Gerade bei Dachfenstern, die schwer zu erreichen sind, ist der automatische Fensteröffner außerdem eine große Hilfe.

Automatische Fensteröffner für Kleingewächshäuser funktionieren unabhängig vom Strom. Durch Wärme breitet sich das Öl im Hydraulikzylinder aus und das Fenster öffnet sich.

Wenn das Öl in den Abendstunden abkühlt und sich wieder zusammenzieht, schließt sich das Fenster automatisch. Mit Stellschrauben lässt sich der Druck manuell einstellen.

Ventilatoren fürs Gewächshaus

Auch Ventilatoren sind eine nützliche Hilfe bei der Gewächshaus-Belüftung. Hier kannst du zwischen axialen und radialen Luftumwälzern auswählen. Axiale Ventilatoren funktionieren wie ein Propeller: Sie saugen die Luft über die Motorachse an und blasen sie axial, also parallel zum Luftstrom, wieder aus. Radiale Ventilatoren dagegen stoßen die angesaugte Luft mit einem Winkel von 90 Grad aus. Sie erzeugen dafür einen besonders hohen Luftdruck.

Ein Radial-Ventilator punktet mit einer höheren Leistung als ein Axial-Ventilator. Bei einem größeren Gewächshaus bist du daher mit einem Radial-Ventilator besser bedient. Der Axial-Ventilator ist allerdings günstiger und passt durch seine DIN-Anschlüsse auf genormte Rohre. Es gibt verschiedene Lüftungs-Systeme im Handel zu kaufen: einfache Standventilatoren oder Ventilatoren zum Aufhängen am Gewächshausdach.

Gesunde Pflanzen mit der richtigen Belüftung

Wenn du einen guten Ertrag deines Gemüses erzielen und gesunde Pflanzen in deinem Gewächshaus anziehen möchtest, ist die richtige Gewächshaus-Belüftung entscheidend. Sorge mit der richtigen Lüftungstechnik und dem passenden Zubehör für ein perfektes Klima. Vom automatischen Fensteröffner bis hin zur stetigen Lüftung gibt es viele Möglichkeiten, dein Gewächshaus optimal mit Sauerstoff zu versorgen.

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Der Einbau eines automatischen Fensteröffners ist bei allen Gewächshäusern von ACD, Palram und Rion möglich.

Diese sind jedoch nicht immer im Lieferumfang enthalten und müssen separat erworben werden.

Nein, Foliengewächshäuser verfügen über nur eine Tür.

Einige Modelle können Sie zusätzlich an einer der langen Seiten um einige Zentimeter hochrollen.

Sie benötigen für den automatischen Fensteröffner keinen Strom, denn er funktioniert mit Öl.

Sobald es im Gewächshaus wärmer wird, wird das Öl flüssiger und es entsteht ein Druck im Zylinder. Dadurch breitet sich der Öffner aus und das Fenster beginnt sich zu öffnen.

Wenn Sie Ihr Gewächshaus nicht mit einem automatischen Belüftungssystem ausgestattet haben, stellt sich natürlich die Frage, wann Sie Ihr Gewächshaus überhaupt lüften müssen? In der direkten Mittagssonne ist es weniger sinnvoll, da dann weniger Luftaustausch stattfindet. Am besten eignen sich die Morgen- und Abendstunden. Wenn Sie nicht die Zeit haben, Ihr Gewächshaus jeden Tag zu lüften, helfen Ihnen automatische Fensteröffner.

Außerdem wichtig: Lüften müssen Sie nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über. Im Sommer sollte die Luft in Ihrem Gewächshaus möglichst jederzeit zirkulieren können. Somit ist sichergestellt, dass es nicht zu feucht und nicht zu trocken ist.

Im Winter sollten Sie grundsätzlich darauf achten, nachts die Fenster geschlossen zu halten. Sollte die Temperatur am Tag zu hoch sein, können Sie die Fenster kurz öffnen, um die Luft umzuwälzen. Die perfekten Begleiter für Ihr Gewächshaus im Winter sind ein Frostwächter und eine Gewächshausheizung.

TIPP: Versehen Sie die Tür des Gewächshauses mit einem Gitter. So können Sie die Tür im Sommer offen lassen und Tiere wie Schnecken oder Katzen können Ihren Pflanzen nichts anhaben.

Je nach Pflanzen im Gewächshaus sollte eine andere Luftfeuchtigkeit herrschen. Wir haben eine kleine Übersicht für Sie zusammengestellt:

Hohe Luftfeuchtigkeit: Gurke, Melone oder tropische Orchidee schätzen eine Luftfeuchte um die 80 bis 85 %. Tropische Gewächse brauchen mindestens 70% Luftfeuchte, ansonsten treten leicht Spinnmilben oder Echter Mehltau auf.

Mittlere Luftfeuchtigkeit: Tomaten, Zucchini, Auberginen, Paprika sowie Oleander, Wandelröschen oder Hibiskus benötigen ca. 60 bis 70 % Luftfeuchte. Allgemein gedeihen subtropische und mediterrane Pflanzen am besten bei mittlerer Luftfeuchtigkeit. Wird es zu feucht, haben Pilzkrankheiten leichtes Spiel.

Geringe Luftfeuchtigkeit: Kakteen und Sukkulenten entwickeln sich bei ca. 50 % Luftfeuchtigkeit optimal.

Die ideale Temperatur im Gewächshaus liegt zwischen 15 und 24 Grad Celsius. Allerdings haben verschieden Pflanzen auch verschiedene Wohlfühltemperaturen. Achten Sie beim Kauf Ihrer Pflanzen immer darauf, bei welcher Temperatur sie am besten wachsen.

Allgemein kann man aber Folgendes festhalten:

  • mehr als 40° Celsius: Dauerhafte Schäden an den Pflanzen
  • mehr als 28° Celsius: Wachstum verlangsamt sich, Photosynthese hört auf
  • weniger als 10° Celsius: Das Wachstum der Pflanzen stoppt
  • weniger als 0° Celsius: Die meisten Pflanzen erfrieren

TIPP: Installieren Sie ein Thermometer auf Höhe der Pflanzen und am besten im Schatten. Somit haben Sie die Temperatur immer im Blick.